Wie man Langfingern den Spaß verdirbt

Artikel erschienen in dem Magazin Reitsport-Branche 1/2017

Die typische Situation: Sie oder Ihre Mitarbeiter sind gerade in einem Kundengespräch. Im Laden ist gerade wieder die Hölle los. Ein kurzer Augenblick der Unachtsamkeit reicht – und Ihre Ware verlässt unbezahlt das Geschäft. Wieder sind Sie Opfer eines Ladendiebs geworden.
Durch Ladendiebstahl entsteht dem Einzelhandel jährlich ein Milliardenschaden, die Reitsportbranche ist hiervon nicht ausgenommen. Erfahrungsgemäß sind gerade hochpreisige und auch kleine, gut zu versteckende Waren beliebtes Diebesgut. Im Jahr 2015 sind laut polizeilicher Kriminalstatistik die angezeigten Ladendiebstähle deutlich um 7,1 Prozent auf insgesamt 391.401 Fälle angestiegen. Handelsexperten schätzen, dass allein auf Ladendiebstähle durch Kunden dem Einzelhandel mehr als 2 Milliarden Euro Schaden entstehen.

Prävention durch Technik

Für den stationären Einzelhandel bleibt es ein Spagat zwischen der freizügigen und anprechenden Warenpräsentation für den Kunden einerseits und der möglichst sicheren Aufbewahrung in abschließbaren Warenträgern, z.B. Vitrinen, andererseits.
Immer mehr Einzelhändler investieren deshalb in Personal und Sicherheitstechnik, um sich vor Ladendiebstahl zu schützen. Es wird viel auf Kamerüberwachung gesetzt, in der Hoffnung, damit potentielle Langfinger abzuschrecken. „Erwischt“ das geschulte Personal eine/n Dieb/in auf frischer Tat, sind Kamerabilder sicherlich hilfreich bei der Beweissicherung. Das Sichten des Videomaterials nach einem entdeckten Diebstahl ohne zu Wissen, wann dieser erfolgt sein könnte, ist jedoch sehr zeitaufwendig und führt leider in den wenigsten Fällen wirklich zu einer Identifizierung und Anzeige des Täters. Der finanzielle Schaden ist trotz dokumentiertem Hergangs entstanden und bleibt beim Einzelhändler hängen.
Den besseren aktiven Schutz gegen Ladendiebstahl bietet der Einsatz eines Warensicherungssystems am Ein- und Ausgang des Geschäftes. Beim Betreten des Geschäftes durch den Kunden wird direkt signalisiert: Achtung, wir schützen uns gegen „Langfinger“. Allein dieser Abschreckungseffekt hält die meisten Gelegenheitsdiebe von ihrer Tat ab. Wird die Ware konseuqent mit Warensicherungsetiketten versehen, wird ein Diebstahl beim Verlassen des Geschäftes im Gegensatz zur Videoüberwachung akustisch und optisch signalisiert. Nun haben Sie oder Ihre Mitarbeiter die Gelegenheit, die Person direkt anzusprechen und können so den Verlust Ihrer nichtbezahlten Ware verhindern. Auf dem Weltmarkt haben sich zwei unterschiedliche Frequenzen im Bereich der Warensicherungssysteme durchgesetzt, die radiofrequente Technologie RF(8,2 MHz) und die akustomagnetische Technologie AM (58 KHz). Die Technologien unterscheiden sich im wesentlichen durch die Art der eingesetzten Warensicherungsetiketten und der theoretisch möglichen Durchgangsbreiten, die abzusichern sind. Beide Technologien arbeiten nach dem Sender- und Empfängerprinzip, d.h. eine Antenne sendet ein Signal und die andere emfängt dieses. In einigen Reitsportfachgeschäften hat die Firma Doratec diesen Sender und Empänger in einer Antenne verbaut.

Für jedes Produkt die passende Warensicherung

Welches Warensicherungsetikett ist das beste für mich? Das hängt von verschiedenen Faktoren ab. Um welche Produkte handelt es sich: Mode/Textilien für den/die Reiter/in, Reitstiefel, Handschuhe, Pferdedecken, Trensen, Kandaren, Gebisse, Sättel oder auch Accessoires und Pflegeprodukte. Fast alles läßt sich mit dem Einsatz der richtigen Warensicherungsetiketten und zusätzlichen Kombinationsmöglichkeiten mit Warensicherungszubehör gegen Diebstahl schützen. Auch das Zusammenspiel zwischen den verwendeten Warensicherungsetiketten und dem am Ausgang signalisierenden System muss stimmen.

Sie merken, eine umfassende Beratung vom Spezialisten macht Sinn. Dieser sollte sich Ihr Fachgeschäft vor Ort anschauen und in Absprache mit Ihnen gemeinsam eine individuelle Lösung finden, mit der Sie auch dauerhaft sehr zufrieden sind. Nichts ist schlimmer, als eine Irritation Ihrerseits oder Ihrer Mitarbeiter aufgrund häufiger Falschalarme des Warensicherungssystems, die dazu führt, erst gar nicht mehr zu reagieren. Hier werden dann die großen Qualitäts- und auch Preisunterschiede der am Markt erhältlichen Warensicherungssysteme deutlich.

Kosten für den Diebstahlschutz

Noch vor wenigen Jahren lohnte sich der Einsatz einer Warensicherung nur für größere Unternehmen. Das Kosten-Nutzen-Verhältnis war für kleinere Einzelhandelsgeschäfte einfach unattraktiv. Doch Gott sei Dank hat sich dies in kurzer Zeit geändert. Bereits ein verhinderter Ladendiebstahl im Monat kann heute den Einsatz eines Warensicherungssystems amortisieren. Doratec beispielsweise bietet seinen Kunden aus der Reitsportbranche einen Komplettschutz schon ab 69 Euro pro Monat an.

Neben den einmaligen Bezugs- und Installationskosten fallen unter Umständen auch Folgekosten für den Händler an. Die Warensicherungssysteme werden bei der Installation elektronisch auf ihre Umgebungsvorgabe, d.h. den Installlationsort, eingestellt und justiert. Mit dieser vorgenommenen ersten Konfiguration sollte das System zuverlässig funktionieren. Leider verändern sich aber im Laufe der Zeit sehr oft diese Vorgaben. Allein die Inbetriebnahme eines neues elektrischen Gerätes, z. B. eine simple Lampe, oder eine Umdekoration kann die Veränderung der Umgebungsvorgaben bewirken und ungewollte Alarme auslösen. In diesem Fall muss das Warensicherungssystem wieder neu optimal eingestellt werden. Das kann natürlich zu Folgekosten für den Einzelhändler führen. Fragen Sie Ihren Berater unbedingt nach diesen möglichen Kosten. Prüfen und vergleichen Sie die Angebote genau und lassen sich mündlich vereinbarte Zusagen immer schriftlich bestätigen. Neuere Warensicherungssysteme von Doratec bieten eine automatisierte Einstellungsfunktion auf die Umgebung. Teure und unkalkulierbare Folgekosten sowie Fehlalarme gehören damit der Vergangenheit an.

Wie man es Dieben richtig schwer macht

Auch der Einsatz eines effektiven Warensicherungssystems kann den Ladendiebstahl leider nicht zu hundert Prozent verhindern. Ihr Geschäft wird damit nicht zu Fort Knox und soll es auch nicht. Im Vordergrund steht natürlich immer noch der Verkauf Ihrer Produkte an die Reiterinnen und Reiter.
Erfahrungen haben jedoch gezeigt, Sie können den Ladendiebstahl um 70 bis 80 Prozent verringern und so Ihre Inventurdifferenzen verbessern. Sie sehen: es gibt keine Sicherung, die den Diebstahl eines Produkts wirklich zu 100% verhindern kann. Doch je besser Ihre Warensicherung ist, umso schwerer hat es der Dieb. Das Risiko einer Entdeckung wird größer. Der Diebstahl in Ihrem Reitsport-Fachgeschäft wird damit sehr unattraktiv, so dass die meisten Ganoven schnell davon absehen und sich lieber ein anderes Geschäft suchen, wo sie leichter Beute machen können.